KIproWork: Erfolgskritisches Wissen zu Arbeitsprozessen mithilfe von KI sichern und verteilen

Der deutsche Mittelstand gilt als zentraler Treiber für Beschäftigung und wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland. Doch gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) ist das Wissen zu relevanten Prozessen oft auf nur wenigen Schultern verteilt. Einige Mitarbeitende tragen deshalb eine immense Verantwortung und sind nahezu unentbehrlich. Diese Schlüsselpersonen stellen für die Unternehmen einen unschätzbaren Wert dar, da insbesondere ihr prozedurales (durch Übung routiniertes und automatisiertes Handlungs-) Wissen maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beiträgt. Allerdings birgt diese Konzentration von Wissen auch ein großes Risiko: Fallen diese Mitarbeitenden aus oder verlassen das Unternehmen, droht ein erheblicher Wissensverlust.

Hier setzt das Forschungsprojekt KIproWork (KI-gestützter Erwerb von prozeduralem Wissen in Arbeitsprozessen von KMU) an. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) soll das erfolgskritische Wissen von Schlüsselpersonen im Unternehmen arbeitsintegriert dokumentiert und intelligent verteilt werden. Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf computergestützte Arbeitsprozesse. Indem das Klickverhalten von Schlüsselpersonen bei der Erledigung relevanter Arbeitsaufgaben erfasst und mittels KI ausgewertet wird, sollen Dokumentationen automatisiert erstellt und anderen Mitarbeitenden im Bedarfsfall zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig erforscht KIproWork, wie sich Schlüsselpersonen in Unternehmen identifizieren lassen (lesen Sie dazu unseren neusten Artikel) und wie sich die Einführung von KI-basierten Lösungen im Bereich des Wissensmanagements auf die Akzeptanz von Beschäftigten auswirkt.

Das zweijährige Forschungsprojekt wird in Kooperation von drei Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft durchgeführt. Das Projektteam der miraminds GmbH, das hinter der innovativen FlowShare-Lösung steht, bringt seine Expertise in den Bereichen KI und Wissensmanagement ein, um KMU den Zugang zu dieser zukunftsweisenden Technologie zu ermöglichen. Das Institut für Lernen und Innovation in Netzwerken (ILIN) an der Hochschule Karlsruhe (HKA) erweitert das Projekt um wissenschaftliche Expertise und fundierte Forschung, insbesondere im Bereich der menschenzentrierten KI-Einführung in Unternehmen. Die Eisenwerk Würth GmbH komplettiert KIproWork als Praxis- und Anwendungspartner und unterstützt die Realisierung der zu entwickelnden Lösungen im realen Unternehmensumfeld.

Förderhinweis

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor*innen.

Autor

Marco Baumgartner
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Institut für Lernen und Innovation in Netzwerken,

Hochschule Karlsruhe
Moltkestr. 30
76133 Karlsruhe

E-Mail: marco.baumgartner@h-ka.de
Tel: 0721 / 925 – 2965