Methoden und Werkzeuge zur Gestaltung von Wissen

KI-basierte Geschäftsmodelle

Um KI-basierte (Service)Geschäftsmodelle zu entwickeln und umzusetzen und im digital geprägten Wettbewerb zu bestehen, müssen Unternehmen also – neben den Daten- und Informationsflüssen – verschiedene Wissensdomänen über die Grenzen traditioneller Funktionsbereiche und IT-gestützter Geschäftsprozesse hinaus integrieren (Koch und Windsperger 2017). Unterschiedliche Methoden und Werkzeuge können hier als „Enabler“ wirken, die Daten-, Informations- und Wissensdomänen und -flüsse (zur Differenzierung von Daten, Informationen und Wissen, siehe u.a. Mertins & Seidel 2016) unter einer soziotechnischen Perspektive (also unter Berücksichtigung technologischer, organisatorischer und personeller Gestaltungsoptionen) zur Erarbeitung KI-basierter (Service)Geschäftsmodelle systematisch zu strukturieren und zu nutzen.

Abbildung: Beispielhafte digitale Methoden und Werkzeuge zur Strukturierung von (Daten, Informationen &) Wissen (North und Maier 2018)

Abbildung: Beispielhafte digitale Methoden und Werkzeuge zur Strukturierung von (Daten, Informationen &) Wissen (North und Maier 2018)

Eine Sammlung und Darstellung von Wissensmanagement-Methoden und Werkzeugen zur Strukturierung und Gestaltung von (Daten, Informationen &) Wissen wurde in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten (u.a. ProWis (prowis.net)) erarbeitet und KMU-tauglich aufbereitet. Diese Methodensammlungen fokussieren aber häufig auf ein „Wissensmanagement der Vergangenheit“ (North und Maier 2018), das durch das Bewirtschaften von vorhandenen Wissensdomänen mit einem Fokus auf dessen Dokumentation (Pawlowsky et al. 2011) gekennzeichnet ist, bei dem Organisationen in einem weitgehend stabilem Umfeld agieren. In einem digitalen und zugleich agilen sowie volatilen Umfeld muss Wissensmanagement aber als Dynamisierer sowie Stabilisator dienen. (North und Maier 2018). Einerseits muss Wissensmanagement dabei die Entwicklung (dynamischer) Ressourcen und Fähigkeiten von Organisationen unterstützen, um Kernkompetenzen mithilfe externer Ressourcen und Fähigkeiten neu zu konfigurieren, neu auszurichten und zu integrieren. Andererseits muss Wissensmanagement als Stabilisator „das richtige Wissen zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar machen, um die Mitarbeiter einer Organisation sowie die relevanten Stakeholder im Umfeld der Organisation im täglichen Geschäft zu unterstützen.“  (North und Maier 2018)

Um eine solche Balance zu schaffen und eine wissensbasierte Wertschöpfung zu ermöglichen, bieten sich verschiedene digitale Tools und Technologien an (siehe Abbildung 2). Diese können dabei sowohl hinsichtlich ihres Supports auf technologischer, organisatorischer und / oder personeller Ebene, als auch hinsichtlich des Gestaltungsobjektes mit Bezug auf Daten-, Informations- und Wissensdomänen und -flüsse differenziert werden.

Das vorliegende Forschungsvorhaben WiWiEn knüpft hier an, um auf Basis dieser Vielzahl an Methoden des Wissensmanagements die für eine effektive und effiziente Gestaltung der Wissensplattform relevanten Methoden zu identifzieren und in die Wisssensplattform ganzheitlich zu integireren, so dass diese Plattform nicht nur als Daten- und Informationsplattform fungiert, sondern insbesondere auch bei der Vernetzung der relevanten Wissensdomänen unterstützt.